Donnerstag, 22. Juni 2017
Kurzum gesagt: Flug Zürich-Kopenhagen-Kangerlussuaq. Kangerlussuaq hat keinen Hafen, in dem die Fram anlegen könnte. Daher findet das Einschiffen mit Polarcirkel-Booten im Sondre Stromfiord (ca. 12 km Fahrt mit Bussen) statt. Nach den Einreise- und Zollformalitäten erfolgt die Begrüssung durch das Expeditionsteam welches die ersten wichtigsten Informationen mitteilt. Anschliessend werden alle Passagiere vor der Abreise um Mitternacht in die obligatorischen Sicherheitsabläufe an Bord eingewiesen. Nach diesem langen Anreisetag werde ich wahrscheinlich hundemüde ins Bett sinken!!! Schliesslich haben wir dort eine Zeitdifferenz zur Schweiz von -4 Stunden, d.h. bei Abfahrt der Fram gegen Mitternacht (Ortszeit) wird es daheim schon 4 Uhr morgens sein!!! Juhu!
Freitag, 23. Juni 2017
Flug Kopenhagen-Kangerlussuaq mit einem Airbus 330 war o.k. Nur hatte ich das Pech am Fenster zu sitzen und neben mir steckte ein
"Walross" mit übermässigem Vorbau von einem Mann, verschwitzt, schnaubend und gurgelnd!! Musste mit meinem Kopf in die Fenstereinbuchtung "fliehen". Er nahm den ganzen Platz ein!! Wollte doch
etwas schlafen!! Da der Airbus jedoch nicht ganz voll war verlegte ich kurzerhand meinen Platz in eine leere Mittelreihe und hatte meinen Frieden! Um ca. 24.00 Uhr Ortszeit kamen wir bei
eitel Sonnenschein auf Grönland an. Sofort war der Schlaf verschwunden. Kaum aus dem Flugzeug wurden wir in die bereits wartenden Busse verfrachtet (keine Grenzkontrolle) und dann ging es auf
Schotterstraßen zum Fiord ans Wasser. Dort begrüssten uns die Expeditionsteilnehmer mit heisser Bouillon. Nach und nach schipperten wir mit den bereits wartenden Tenderbooten zur Fram.
Der Kapitän begrüsste uns lachend bereits schon auf dem Tenderdeck. Ist wieder derselbe wir im Januar. Nach den üblichen Formalitäten servierte man uns um ca. 01.30 Uhr noch Sandwiches,
Goulaschsuppe, Kaffee, Tee etc. Um 02.00 Uhr wurden uns noch die Koffer in die Kabine gebracht, welche mit einem Containerschiff angeliefert wurden. So gegen 02.30 Uhr legte ich mich ins endlich
ins Bett; draussen war es noch taghell!
06.00 Uhr: meine innere Uhr hat natürlich schon 10.00 Uhr Schweizer Zeit! Wir sind ca. 100 km aus dem Sondre Stromfiord herausgefahren und erreichen nun das offene
Meer, wo wir entlang der Westküste südwärts Richtung der Hauptstadt Grönlands "Nuuk" schippern. Braute mir einen
ersten Kaffee in der Kabine und begab mich um 06.30 Uhr zum "Early Bird-Zmorge" mit Kaffee und Gipfeli. Um 08.30 Uhr stürzte ich mich dann noch ans Morgenbuffet. 10.00 Uhr war Captains-Welcome
mit Cüpli, Vorstellung der Offiziere und des Expeditions-Teams. Ebenso erhielten wir nützliche Informationen in div. Sprachen. Auch wieder in chinesisch. Wir sind bis dato 17 verschiedene
Nationen; in der Hauptstadt Nuuk werden noch einige dazukommen, welche nicht rechtzeitig auf unser Flugzeug kamen. Es gab schon ab Zürich infolge diverser Gewittern in Europa
Verspätungen.
Um 22.00 Uhr ist auf dem Aussichtsdeck eine kleinere Midsummernight-Party mit verschiedenen norwegischen Spezialitäten angesagt! Bis
anhin alles im grünen Bereich. Für die nächsten Tage sollte es auch das Wetter mit uns gut meinen...und es meinte es auch gut!
Samstag, 24. Juni 2017
Herrliches Wetter! Erster Eisberg in Sicht. Wassertemperatur 4 Grad, Luft 2 Grad
(morgens um 08.00 Uhr). Plötzlich um ca. 10.00 Uhr fuhren wir im dichten Nebel; ab und zu drückt die Sonne wieder durch. Ich nehme an einem Vortrag mit dem Thema "Eisige Welten, Gletscher in der
Arktis" teil. Erfrischender Vortrag unserer Barbara, einer Biologin und Glazialogin aus Innsbruck.
Wir kommen immer weiter südwärts und treffen um 15.45 Uhr bei schönstem Wetter in Ivittuut (=grünes Gras) ein. Dort wurden von 1865 bis 1987 jährlich bis zu 40'000 Tonnen Kryloith abgebaut. Nach
über 100 Jahren stetigen Abbaus waren die Vorräte schliesslich erschöpft und der Tagbau wurde am 15.12.1987 aufgegeben. Dies war der wirtschaftliche Ruin von Ivittuut galt das doch als einziger
abbauwürdiger Fundort von Kryolith. Heutzutage wird dieser synthetisch hergestellt. Man nennt sie auch die "Geisterstadt" weil dort niemand mehr lebt und nur noch die Häuser anzutreffen sind.
Strategisch war Ivirttuut im 2. Weltkrieg ein wichrtiger Ort. Die Ortschaft ist mit Kangilinguit durch eine wenige Kilometer lange Schotterstrasse verbunden. Dies ist die einzige Strasse
Norwegens, die zwei Ortschaften verbindet. In Kangilinguit leben 175 Einwohner, davon 150 Militärs (Stützpunkt des grönländischen und der dänischen Marine und des
Fischereiinspektorates.
Übrigens waren wir kaum an Land, schwirrten schon etliche Mücken um uns. Leider war mein Mückenmittel noch auf dem Schiff!! Bin aber noch gut weggekommen. Das Schlimmste aber war für mich die
Temperatur! Auf dem Schiff zeigte das Thermometer 12 Grad an. Ich war zu warm angezogen! Die Sonne brannte erbärmlich und ich kam nach 1 1/2 Stunden Fussmarsch total durchnässt vom
Schwitzen wieder aufs Schiff. Da tat nachher eine Dusche doppelt gut.
Sonntag, 25. Juni 2017
Weather Forecast: 16 Grad und sonnig.Heute musste ich früh raus aus
den Federn! Meine Bootsgruppe war bereits um 08.00 Uhr für die Anlandung in Qassiarsuk vorgesehen. Ich streifte wiederum 1 1/2 Stunden durch den Ort und die Gegend. Ein einziger Bauer und ein
Pferd kam mir über den Weg! Es sind ja nur ein paar verstreute Häuser da, ein kleiner Laden und zugleich Postbüro. Ich stieg hinauf zum kleinen Kirchlein welches extra für uns noch offen war. Ein
Inuit-Pfarrer mit modernem weissen Kaputzen-Shirt begrüsste mich freundlich. Aufgrund meiner Nachfrage gestattete er mir auch Aufnahmen im Innern der Kirche zu machen. Hier wandert man auf den
Spuren von "Erik der Rote" (950 - 1003). Er war ein übler Gewalttäter. Seine Verbannung aus Island aber machte ihn berühmt: In Grönland schwang er sich als Herrscher auf. Er ist bekannt als
Gründer der ersten skandinavischen Siedlung in Grönland. Sein Beiname "der Rote" entstand aufgrund seines roten Haupt- und Barthaares und weil "Blut an seinen Händen klebte".
Um 11.00 Uhr startete die Bootstour zum Qoorok Eisfiord. Eine wunderbare Fahrt zwischen den treibenden Eisschollen und Eisbergen. 16 km vor dem riesen Gletscher endete die Fahrt aus
Sicherheitsgründen. Wir hielten an und der Bootsmann holte ein grosses Stück Eis aus dem Wasser und zerlegte es. Daraufhin servierte man uns weissen Martini on the Rocks mit 10'000 Jahre
altem Gletschereis! Herrlich, hätte noch einen zweiten genommen!! - Nach dem Mittagessen hab ich mich noch etwas aufs Ohr gelegt und um 17.00 Uhr am Vortrag über Moschusochsen teilgenommen. Die
Fahrt aus dem Fiord zum Meer genossen wir bei schönem Wetter. Doch während wir aufs offene Meer kamen war es neblig und bewegt. Bin gespannt ob noch viele zum Abendessen
erscheinen!!
Montag, 26. Juni 2017 Seetag
Nach einer bewegten Seenacht habe ich mich heute Morgen verschlafen. Frühstück war nur von 07.00 Uhr bis 09.00 Uhr. Sauste um 09.15 Uhr noch schnell ins Restaurant
und schnappte mir ein Brötchen. Den Kaffee genehmigte ich mir in der Kaffee- und Teeecke welche den ganzen Tag geöffnet hat. Um 10.00 Uhr nahm ich an der Brückenführung beim Kapitän
teil. Das Wetter draussen war neblig und trüb. Bin vor ein paar Minuten vom Vortrag "Polarfüchse-Ueberlebenskünstler der Arktis zurück; um 16.00 Uhr werden auf dem Aussichtsdeck wieder frische
norwegische Waffeln gebacken, welche man mit nordischem Sauerrahm und Preiselbeerkonfitüre bestückt. Das lasse ich mir nicht entgehen! Gottlob findet das Abendessen meiner Bootsgruppe
erst um 20.00 Uhr statt! Um 16.30 Uhr erzählt uns Helga die Geschichte der original Fram und den Expeditionen in der Arktis und Antarktis. Heute steht noch
folgendes bezgl. Abendessen auf dem Programm: "Wenn es einen einfachen Weg gäbe, wie Sie Ihren jährlichen CO2-Ausstoss reduzieren könnten und zwar im selben Ausmass als wenn Sie einen Monat
kein Auto fahren würden, würden Sie es tun? Heute Abend haben sie die Möglichkeit dazu. Unsere Chefköchin Karin heisst Sie herzlich willkommen zu einem Premium-5-Sterne-Menü mit vegetarischen
Spezialitäten. Wer aber doch Fleisch oder Fisch möchte, muss dies bis 13.00 Uhr dem Restaurant melden. Ich persönlich versuche mal das vegetarische Menü. Heute um 23.00 Uhr fahren wir in
eine andere Zeitzone und wir müssen unsere Uhren um 1 Stunde vorstellen,
Dienstag, 27. Juni 2017
Das Vegi-Menue von gestern Abend war vorzüglich. Wir befinden uns immer noch auf See in Richtung Island, wo wir morgen Mittwoch
anlanden werden. In der Zwischenzeit vergnügt man sich mit diversen Vorträgen unserer Expeditions-Mitglieder. Der Vortrag "Permafrost - eine tickende Zeitbombe?" liegt bereits hinter mir;
nachmittags präsentiert unsere Barbara den Vortrag "Robben der Arktis".
Um 17.00 Uhr erhalten wir allgemeine Informationen über die Stadt Reykjavik. Wie bereits gestern werden auch heute um 23.00 Uhr die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt. Reykjavik ist nur noch
minus zwei Stunden zur MEZ. So gewöhnt man sich wieder langsam an unsere Schweizer-Zeit! Zwischenzeitig wird uns die Möglichkeit geboten mit unseren Biologinnen mittels Mikroskopen die Schätze
der Natur zu beobachten (Steine, Gräser, Algen etc.)
Mittwoch, 28. Juni 2017
Heute war "Frühschicht" angesagt!
Pünktlich um 08.00 Uhr fuhren wir in den Hafen von Reykjavik (heisst übersetzt: Rauchende Bucht") ein. Nachdem das Schiff von der Zollbehörde freigegeben wurde, durften wir an Land resp.
bestiegen wir die entspr. Busse für die gebuchten Ausflüge. Mein Ausflug stand unter dem Motto: "Im Herzen des Gletschers". Lange fuhren wir der Küste nach nordwärts, besichtigten unterwegs
Lava-Wasserfälle und heisse Quellen. Nach dem Mittagessen ging dann die Highlands von Island, immer höher hinauf durch eine Art Mondlandschaft wo angeblich vor Jahren auch eine
amerikanisches Astronautenteam - darunter Neil Armstrong - im Trainingslager waren. Auf dem Base Camp angekommen mussten wir in spezielle Busse steigen, welche uns zum Eingang der 500m langen
Gletscherhöhle brachten. Der Gletscher den wir unterwanderten ist 40 km lang und 200 m breit. Nach ca. 50 Metern durch einen Kanal hiess es nun "Schneeketten" an den Schuhen montieren! Die
Temperatur im Gletscher betrug 0 Grad! Es tropfte überall und auch am Boden gab es ab und zu grosse Wasserpfützen. Ein ganz spezielles Gefühl, stiegen wir doch 40 m unter
den Gletscher, Am Boden befand sich eine 200 Meter dicke Eisschicht bis zum festen Gesteinsboden, Es gab fast kein Licht; nur ab und zu wurden gewisse Stellen mit LED's
beleuchtet. Je mehr wir ins Eis hinunter kamen, desto besser wurde das Echo und wir begannen zu singen!!
Nach einem Rundgang von 1 km kamen wir dann wieder ans Tageslicht. Rundherum Nebel und Schnee! Aber es war ein tolles Abenteuer.
Darnach führten uns die Spezialfahrzeuge wieder zum Base Camp, wo uns der Tourbus wieder erwartete. Wir durchquerten das sog. "Kalte Tal" mit viel Gestein, Flechten und Moosen und genossen die
Aussicht auf die umliegenden Schneeberge und Vulkane. Ein kurzer Halt wurde noch gemacht bei dem Wikinger-Denkmal wo das erste Parlament gegründet wurde. - Es war ein langer Tag, bedingt durch
die Anfahrt bis zum Gletscher. Pünktlich um 18.30 Uhr begaben wir uns wieder auf die Fram wo bereits das Abend-Buffet wartete. Um 20.00 Uhr wurden die Leinen losgelegt; das morgige Ziel ist die
Halbinsel Snaefellsness und der Ort "Stykkisholmur" Nach einem kurzen Briefing über den morgigen Tag legte ich mich in die Heia.
Donnerstag, 29. Juni 2017
07.00 Uhr legte das Schiff in Stykkisholmur an, rsp. wir mussten infolge der hohen Flut ausserhalb des Hafens ankern. Um 07.30 Uhr brachten sie meine Ausflugsgruppe mit den Booten an den
Landungssteg. Der Ausflug nannte sich "Höhepunkte von Snaefellsnes". Bei gutem Wetter starteten wir per Bus an verschiedene sehenswerte Punkte der Halbinsel. Aber wie das so in diesen nördlichen
Regionen ist, ändert das Wetter sehr schnell: mal Nebel, mal Nieselregen, mal Sonne! Wir hatten alles dabei! Die Landschaft ist einmalig schön, vulkanischer Boden und meist alles überdeckt mit
Flechten und Moose sowie kleinen arktischen Blumen. Auch gibt es immer wieder sehr schöne Island-Pferde zu sehen, die jedoch
ausschliesslich für den Reitsport verwendet werden. Bäume gibt es in Island praktisch nicht. Nach gut 5 Stunden kamen wir aufs Schiff zurück. Infolge der verschiedenen Ausflüge
wurde das Mittags-Buffet bis 14.30 Uhr verlängert. Habe ausnahmsweise zum Essen ein Bier genommen und das hat mich nachmittags auf die "Liege" gezwungen. Kam gerade noch recht zum Vortrag über
"Jan Mayen" wo wir hoffentlich in 2 Tagen anlanden können. Mehr darüber später. Momentan haben wir den westlichsten Punkt Islands erreicht, schippern an hohen Vogelfelsen vorbei, immer mehr
nordwärts. Um 23.00 Uhr wird die Uhr wieder um eine Stunde vorgestellt, so dass wir dann nur noch eine Stunde Zeitdifferenz zur Schweiz haben.
Heute Abend um 22.00 Uhr präsentiert die Crew was sie aus Eis und Früchten alles schnitzen kann. Eigentlich habe ich diese Präsentation schon auf der ersten Antarktisreise gesehen, ist aber immer
wieder sehenswert.
Freitag, 30. Juni 2017
Einmal mehr habe ich mich heute verschlafen; das Frühstück war bereits vorbei. Mit einem Brötchen unter dem Arm und einem Kaffee hetzte ich in
den Vortragsraum, um noch nähere Angaben über unser nächstes Ziel "Jan Mayen" zu bekommen. Vor dem Mittagessen begab ich mich ins sog. "Labor" und beobachtete unter der Leitung unserer Biologin
Regina aus Oesterreich die Mikroorganismen und Algen mittels Mikroskop. Die Wasser-Proben stammten von der Halbinsel wo wir gestern an Land gingen. War sehr interessant. Leider aber konnte
man sehen, dass gewisse Tierchen bereits mit Mikroplastik behaftet waren. Schlimme Tatsache!
Soeben haben wir erfahren, dass wir hohen Besuch von Neptun kriegen. Um 15.30 Uhr findet auf Deck 5 die sog. Polartaufe statt!!! - Ich war so vertieft im Schreiben, so dass ich den Vortrag über
die "Dickschnabellumme" verpasst habe!
Jedoch für die Polartaufe bin ich nun bereit.
Samstag, 1. Juli 2017
Was für ein Wetterglück! Bereits um 07.00 Uhr sahen wir den Vulkan Beerenberg (2277 m) im Morgenlicht. Um 08.00
Uhr kam von der Brücke die Durchsage, dass nun Plan A in Kraft tritt und wir auf Jan Mayen in Botvika anlanden können. Zunächst kam der Commander der Forschungsstation aufs Schiff und briefte uns
nochmals betr. unseres Verhaltens an Land. Jan Mayen ist eine 373 km2 grosse Insel etwa 550 km nordöstlich von Island und rund 500 km östlich von Grönland an der Grenze zwischen der Grönlandsee
und dem Europäischen Nordmeer. Sie gehört politisch zu Norwegen, ist aber keiner der norwegischen Provinzen zugeordnet. Die Insel wird von der Provinz Nordland aus verwaltet, der zuständige
Verwaltungssitz ist Bodo. Benannte ist sie nach dem Niederländischen Walfang-Kapitän Jan Jacobs May von Schellinkhout, Auf der Insel herrscht - vom Golfstrom etwas gemildert - überwiegend
polares Tundraklima. Das ganze Jahr über sind häufig Nebel sowie starke Winde und Stürme zu beobachten, bei denen es sich, bedingt durch die massive Vergletscherung des Beerebergs, oft auch um
lokale teilweise starke katapatische Fallböen handelt. Die Küste Jan Mayen ist etwa 124 km lang und 2,5 km breit. Die letzten Ausbrüche der Vulkane ereigneten sich erst 1970/71, 1973 und 1985.
Die gesamte Region wird dem Hot-Spot Vulkanismus zugerechnet. Auf der dortigen Forschungsstation leben im Halbjahresrythmus 18 Leute. Geforscht wird hier Meteorologie, Cyber-Defense, etc. Wir
durften die Station besuchen. Sie zeigten uns ihre Räumlichkeiten und wie sie so 6 Monate leben, weit abseits von Menschen. Sie freuten sich auf unseren Besuch und servierten uns Kaffee und
Guetzli. Das Highlight des Tages war aber unsere Fischerei! Mit einem Fischfinder führte uns ein Offizier des Schiffes zu guten Fischgründen. Dann ging los! Kaum hatte man die Rute im
Wasser hingen 5-6 kg grosse Dorschkaliber dran. Am Schluss hatten wir fast keinen Platz mehr auf dem Boot. Mensch hatte ich einen "Krampf" bis ich die Kaliber im Boot hatte. Die haben sich
jeweils mächtig gewehrt! Um 17.00 Uhr sammelten wir uns auf Deck bei unserer Biologin. Sie sezierte ein paar Fische und erklärte uns den ganzen Inhalt. Auch der Mageninhalt wurde genau
untersucht. Nichts für schwache Nerven. Aber für uns wars eine Riesengaudi! Wir sind alle sehr stolz auf unseren Fang. Selbst der Bootsführer meinte, so ein guter Fang gäbe es nicht alle Tage.
Auf dem Foto sieht man unsere Biologin mit einem unsere Prachtstücke!
Das Abendprogramm heute wäre ein Dokumentarfilm; ich glaube jedoch, dass ich lieber ins Bett steige.
Sonntag, 2 . Juli 2017 Seetag
Das Tagesprogramm sieht folgendes
vor:
Interessante Vorträge und Filme. Nachmittags gabs ein Quiz über die Orte und Tiere unserer Reise und über die Fakten unseres Schiffs wo unser Wissen getestet wurde. Der Wellengag wurde
mittlerweile so gross (ca. 5 Meter hoch, so dass die Abendunterhaltung mit Tänzen unserer Phlippinos abgesagt werden musste. Aber das philippinische Buffet schmeckte allen. Bin dann bis 23.30 Uhr
mit einer Deutschen aus Hamburg auf Deck 7 gesessen, wo ich versucht habe, ihre PC-Probleme zu beseitigen!
Montag, 3. Juli 2017 Seetag und verlassen der Fram
Der Wellengang hat sich beruhigt und es herrscht wieder
"Normalbetrieb". Die Crew-Show wird heute Abend geboten und um 17.00 Uhr findet der Kapitäns Abschieds-Cocktail sowie die Wohltätigkeits Versteigerung z.G. der Hurtigruten-Stiftung (unterstützt
weltweit verschiedene Projekte wie z.B. "Vereinigung der grönländischen Kinder" und Naturschutz-
Projekte in der
Antarktis. - Darnach heisst es Abschied nehmen. Das Gepäck muss vor 22.30 Uhr bereitgestellt werden. Um 01.15 Uhr findet der Transfer zum Flughafen von Longyearbyen statt. Der Flug nach Oslo
startet um 03.25 Uhr.
Uns erwartet eine "Freinacht"!! Beim Briefing heute Morgen gab es noch eine Überraschung. Wir dürfen noch eine Anlandung auf Spitzbergen machen. Vielleicht sichten wir doch noch einen Eisbär!!!?
Leider auch da war keiner in Sicht. Aber jeder unserer Crew hatte ein geladenes Gewehr mit (ist Pflicht!) und hielt Ausschau, damit wir nicht eine unangenehme Überraschung erleben. Das
Tundragebiet war voller kleiner arktischen Blumen und Moose; die Küstenwache hielt streng Ausschau, dass nicht mehr als 100 Leute an Land kommen und alles zertrampeln. Als geübte Antarktis- und.
Arktisreisende ist es eine Pflicht, die einheimischen Pflanzen nicht zu zertreten! - Am späten Abend fuhr die Fram weiter und wir kamen um 00.05 Uhr in Longyearbyen an. Die Abschiedshow und auch
der Kapitäns-Cocktail waren längst vorbei. Wir durften aber bis zu unserer Abfahrt zum Flughafen in unseren Kabinen bleiben. Ich dachte mir, nur nicht ins Bett gehen, sonst penne ich durch!! Aber
die Mitternachtssonne liess keinen Schlaf aufkommen und schlussendlich flogen wir um 03.45 Uhr Richtung Oslo.
Dienstag, 4. Juli 2017 Oslo Flughafen
Wir nahmen unsere Koffer entgegen, verabschiedeten uns voneinander und strebten in alle Richtungen für die Weiterreise nach Hause. Ich fuhr auf schnellstem Wege mit dem Express-Zug in 20 Minuten
in den Hauptbahnhof von Oslo und checkte im Hotel ein, welches in nächster Nähe lag.
Mittlerweile war ich übernächtigt und hätte gerne das Zimmer bezogen; leider nein, erst um 12.00 Uhr; das Hotel war ausgebucht!! Stellte das Gepäck ein und machte mich sogleich auf den Weg, die
Stadt zu erkunden. Punkt 12.00 Uhr war ich wieder zurück und begab mich ins Zimmer. Ich pennte bis 17.30 Uhr durch!! Darnach flanierte ich wieder durch die Stadt. Ich muss sagen, wirklich toll.
Schöne Gebäude, sauber, viel grün und moderne Architektur. Es war ein Prachtstag mit 22 Grad. Abends genehmigte ich mir eine Pizza bei "Olivia's" und dazu "es gutes Wili". Alles sass
draussen und es herrschte viel Betrieb. Der Platz war umrahmt von Lindenbäumen welche herrlich dufteten. Die Kellnerin war eine junge Österreicherin welche seit einem Jahr in Oslo
studiert. Werde morgen Abend wohl wieder dort essen. Doch heute geht es nach der Freinacht früh in die Heia. Möchte ja morgen noch mehr von Oslo sehen.
Mittwoch, 5. Juli 2017
folgt
Donnerstag, 6. Juli 2017
Etwas übernächtigt aber mit vielen tollen und unvergesslichen Eindrücken von dieser Reise landet das Flugzeug pünktlich um 10.25 Uhr in Kloten. Was wird wohl mein nächstes Abenteuer??!!
Jan Mayen mit dem Vulkan Beerenberg (Bärenberg)
Treibholz welches aus Sibirien über das Meer
getrieben worden ist.
Dickschnabellumme (aus der Familie der Alkenvögel)
Wir haben letzte Nacht den Polarkreis überschritten. Auf dem Wasser herrscht dichter Nebel, 5 Grad; wir warten auf Neptun und ich lasse mich mit vielen anderen Gästen mit Eiswürfeln und Eiswasser vom Kapitän taufen. Darnach ein Glas Aquavit - ex.!!
Toller Fang! Zu dritt haben wir 25 Dorsche à 5 kg gefangen!!
Auch ich war mit 9 Stück sehr erfolgreich.
Longearbyen morgens um 02.00 Uhr: Achtung Eisbär!
Jim unser Expeditionsleiter mit Gewehr!
Oslo Opera
Kathedralen Café
Oslo die Velo-Stadt
Königspalast
Holmenkollen Skisprung-Schanze
Vigeland Skulpturenpark
Parlament
Heimwärts - Farvel (Auf Wiedersehen)