Reise zu den Kaiserpinguinen auf                Snow Hill Island

 

Unsere Reiseroute führt auch dieses Mal wieder von Zürich nach Frankfurt via
Buenos Aires nach Ushuaia. Einmal mehr bin ich gespannt wie sich das Wetter

durch die Drake Passage präsentiert!! Auf dieser Reise geht es für mich in noch 
ein unbekanntes Gebiet, d.h. auf die andere Seite der antarktischen Halbinsel. 
Da kommen sonst die üblichen Expeditionsschiffe mit ihrer Eisklasse nicht

durch, weil die Eisdecke zu dick ist.  Daher ist es notwendig, mit einem Eisbre-

cher dorthin zu fahren. Auch kann sich dieser jeweils aus dem zugefrorenen

Eis wieder gut befreien.

Auf Snow Hill Island befindet sich die nördlichste Kolonie von Kaiserpinguinen

(die Grössten unter diesen Spezies) mit ca. 4000 - 4500 Brutpaaren; in dieser

Zeit sollten bereits junge Kücken geschlüpft sein. Hoffentlich! Da würde

wunderbare Bilder geben!

 

4./5.  Oktober 2018

Zürich-Frankfurt-Buenos Aires:

Flüge waren beide "on time". Wir kamen sogar 1/4 Stunde früher in BA an. Bereits im Flugzeug bemerkten wir junge Sportler aus Deutschland, Österreich und Rumänien. Sie waren auf dem Weg zu den Olympischen Jugend-Sommerspielen, welche am 6. Oktober in BA stattfinden. Ein Empfangskommitee eines Superstars machte die Ankunftshalle zur Hölle. Es wurde gesungen, getanzt, getrommelt und für uns gab es fast kein Durchkommen! Schlussendlich schafften wir es noch durch dieses Wirrwarr und diesen Lärm durchzukommen.  Die Stadt ist sowieso wegen der Spiele im Ausnahmezustand: morgen sollen etliche Strassen wegen der Eröffnungsfeier gesperrt sein. Überall stehen Bühnen auf den Plätzen bestückt mit Riesen-Scheinwerfern und Musikanlagen. Wir hoffen aber, dass wir doch rechtzeitig auf den Flughafen kommen. 

6.  Oktober 2018
Nachdem wir am Vorabend noch in einem arg. Restaurant (La Estancia) riesige Rindfleischer aller Art gegessen haben (meines war 400g!!!!, konnte es nicht zu Ende essen) ging ins Hotel zurück. Die breiteste Strasse "9julio" war gespenstisch ruhig und keine Autos; alles war abgesperrt wegen der kommenden Feierlichkeiten. 
Um 07.30 h stände bereits der Bus zum Hotel, welcher uns zum Inlandflughefen brachte. Was für ein Gewühl hat uns da erwartet. Aber die haben sich bezgl. der Organisation stark gebessert und wir kamen zügig vorwärts. Nach 3.5 h sind wir gut in Ushuaia gelandet und zum Hotel hoch über der Stadt gebracht. Abends versammelten sich die ganzen Gäste der Khlebnikov und wir wurden betr. Einschiffung gebrieft. In unserer Gruppe befindet sich nur ein Ehepaar aus Deutschland ohne Antarktis-Erfahrung. Alle andern sind bis zum 3. mal hier. Viele kennen sich wieder von anderen Fahrten ins Eis. Also alles Wiederholungstäter die vom Virus Antarktis befallen sind.
Abends fuhr unsere Schweizer Gruppe mit Michael (Reiseleiter und Dr. der Meeresbiologie) mit dem Hotel Shuttle in die Stadt in ein gemütliches Restaurant. Michael ist ein Feinschmecker und kennt immer gute Beizen! Nach einem Absacker in der Bar wurde es wieder spät!! - In Ushuaia selbst hat es noch wenig Touristen, da die Saison zur Antarktis erst angefangen hat. Nach Aussage von Michael werden wir ca. 90 Personen auf dem Schiff sein. Die lieben Chinesen sind halt auch wieder dabei (Freude herrscht!). Nehme aber an, dass sie bereits etwas adaptierter an die Europäer sind!? - Leider hat das Schiff 2 Stunden Verspätung da es sich durch 15 Meter hohe Wellen (viele Tiefdruckgebiete unterwegs) kämpfen musste. Dafür dürfen wir länger unsere Zimmer im Hotel benutzen sowie alle sonstigen Einrichtungen.
Ob ich auf dem Schiff noch die Möglichkeit habe, diesen Bericht ins Netz zu stellen ist fraglich wegen der  Internetverbindung. Ev. ja aber ohne Fotos, welche ich halt im Nachhinein posten muss. 

Sonntag, 7. Oktober 2018
Alle warten gespannt auf die Khlebnikov und endlich
gegen 16.00 h fuhr sie in den Hafen ein. Nach dem Einchecken, dem Willkommens-Briefing und der Seenotrettungsübung gabs ein vorzügliches Nachtessen. 

Montag, 8. Oktober 2018
So gegen Morgen fuhren wir aus dem Beaglekanal auf das offene Meer in die Drake-Passage. Der Seegang war eher ruhig. Um 09.30 Uhr begannen die Lektoren ihre Vorträge: "Meeresvögel des Südpolarmeeres"  (von einem Ornithologen), dann von einem Historiker " Die Enthüllung der Antarktis", nachmittags wurde ein Film gezeigt und nach dem Nachmittagstee gab es einen sehr interessanten Fotoworkshop einer bekannten Tierfotografin welche für die BBC und GEO arbeitete sowie auch im Film "Blue Planet" und "Die Reise der Pinguine" mitarbeitete. Abends lud der Kapitän zum Willkommensapéro ein und stellte seine Offiziere vor; anschliessend Willkommensdinner.  Nach dem Abendessen oder je nach Programm auch vorher, müssen wir jeweils zum "Rekap u. Briefing" ins Auditorium. 

Dienstag, 9. Oktober 2018
Nach dem reichlichen Frühstück mussten wir an den obligaten Pflichtvorträgen über  die Landgangrichtlinien der  IAATO teilnehmen und anschliessend unser Gepäck mit dem Staubsauger reinigen sowie Wanderstöcke, Stative etc. im Desinfektionsbad schwenken. Nachmittags hielt eine sehr bekannte Tierfotografin (arbeitete für BBC "Reise der Pinguine" sowie "Blue Planet") einen Vortrag mit dem Titel: "Warum der Kaiserpinguin der perfekte Pinguin ist".  Sie zeigte sensationelle Bilder und Videos. Wer jeweils nach dem Nachtessen noch Lust hat, kann sich im Auditorium mit einem Film  unterhalten lassen. 

 

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Sind früh wach geworden. Das heutige Tagesprogramm: 09.30 Uhr Präsentation unseres französischen Ornithologen

„Kaiserpinguine: Ikonen auf dem Eis“. Um 11.15 Uhr dann die Präsentation unseres Historikers "Wie Eisbrecher funktionieren". Die Präsentartion am Nachmittag unter dem Titel „Pelzträger der Antarktis" wurde auf später verschoben, da wir an die Helikopter Orientation Session mussten. Das Tagesprogramm kann immer wieder ändern oder verschoben werden infolge der Wetter-, Wind- u. Eiskonditionen. Abends dann - wie immer die Recap und das Briefing des Tages mit Simultanübersetzung durch Michael.

 

 

Helikopter Session: Wir wurden mit den Helikoptern vertraut gemacht und wie die ganzen Flüge und deren Ablauf vor sich ginge. Die Identifikationsnummer, welcher jeder von uns am Arm trägt bekamen wir schon zum voraus. - Mussten nochmals die Schiffsposition ändern, da der Flug zur Kolonie bei den Wetterbedingungen zu lang gewesen wäre. Alternierend fliegen dann immer 2 Heils zum Basecamp und von dort aus laufen wir den Flaggen (vom Expeditionsteam vorgängig abgesteckt) in ca. 45 - 60 Min. zur Kolonie.